Acht Berge Belgien, Frankreich, Italien, Grossbritannien 2022 – 148min.

Filmkritik

Der Weg einer Freundschaft

Filmkritik: Teresa Vena

Der flämische Filmemacher Felix van Groeningen hat bereits mit seinen bisherigen Filmen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich gezogen. Sein größter Erfolg, «The Broken Circle Breakdown» (2012), zeigte ein junges Paar, das mit der Leukämieerkrankung seiner Tochter konfrontiert wird. Ein Melodrama, das uns in seinen Bann gezogen hatte. Die französisch-italienisch-belgische Produktion "Acht Berge" wurde gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Charlotte Vandermeersch, gedreht.

Während Bruno (Alessandro Borghi) aus den Hochgebirgen des Apennins im Aostatal stammt, ist Pietro (Luca Marinelli) ein Junge aus der Stadt. Als Kinder, während letzterer mit seiner Familie in dem kleinen Dorf Grana Urlaub machte, lernten sie sich kennen und verstanden sich gut. Im Laufe der Jahre verlieren sie sich schließlich aus den Augen, bevor sie sich nach mehr als einem Jahrzehnt wieder begegnen.

Ohne die beeindruckenden Bergaufnahmen, die im 4:3-Bildformat grandios aussehen, und die Leistung des Schauspielerduos könnte es dem Film an Dynamik fehlen. Die wortkarge und oft stumme Welt seiner Figuren macht das Eintauchen in den Film sehr komplex, und die Nebendialoge, die zu der kitschigen Musik hinzukommen, können das Ganze nicht auflockern.

Aufgrund fehlender Erklärungen kann der kulturelle Kontext für das ausländische Publikum möglicherweise nicht verständlich sein, was die Bemühungen der Hauptdarsteller, sich an die regionale Kultur ihrer Figuren anzupassen, vergeblich macht. Schließlich reproduziert der Film einige Klischees, wie z. B. das Stereotyp des Bergvolks oder Nepal als Ort einer inneren Suche.

"Acht Berge" will ein intensives Werk sein, strauchelt aber mit einer etwas dünnen Geschichte. Nichtsdestotrotz überzeugen die herausragenden Darbietungen von Luca Marinelli und Alessandro Borghi.

Übersetzung aus dem Französischen von Teresa Vena durch Maria Engler.

02.01.2023

3

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Kommentare

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asupino

vor einem Jahr

Simpel aber mit Leidenschaft


thomasmarkus

vor einem Jahr

Schwierigkeiten einer Literaturverfilmung:
Wichtige Schlüsselsätze aus dem off - abgelenkt durch Lesen der Untertitel...


Silv007

vor einem Jahr

Sehr schöner und ruhiger Film. Die Freundschaft wird eindrücklich aufgezeigt, mit guten und weniger guten Phasen. Kurze Sequenzen und trotzdem verständlich. Eindrückliche Bilder der Bergwelt, die auch die Schwierigkeiten und Gefahren aufzeigt. Sehr schöne Musik, die ans Herz geht.


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