Close Belgien, Frankreich, Niederlande 2022 – 105min.

Filmkritik

Eine besondere Erzählung einer besonderen Jugend

Filmkritik: Teresa Vena

Nach seinem Besuch in Cannes mit «Girl» enthüllt der belgische Filmemacher Lukas Dhont nun ein ergreifendes Fresko über die Kindheit. Der Film gewann den Grossen Preis gleichauf mit "Des étoiles à midi" von Claire Denis.

2018 präsentierte Lukas Dhont im Alter von 27 Jahren den Film «Girl» in der Auswahl Un Certain Regard in Cannes. Ein Film über eine junge Transfrau und Geschlechtsdysphorie mit Victor Polster, der große Aufmerksamkeit erregte und schließlich der belgische Kandidat für den Oscar für den besten internationalen Film war. Der Filmemacher präsentiert nun seinen neuen Film "Close", mit dem er den Grossen Preis in Cannes gewann.

Eine ergreifende Erzählung über das Aufwachsen mit Leo (Eden Dambrine) und Rémi (Gustav De Waele) im Mittelpunkt. Sie sind die besten Freunde, leben auf dem Land, haben Spass, raufen sich und schlafen oft im selben Bett. Eine emotionale Nähe, die sich ganz natürlich in eine körperliche Nähe verwandelt. Doch als sie in die gleiche Klasse kommen, fragt eine Mitschülerin, ob sie nicht ein Liebespaar seien. Leo verteidigt sich vehement und denkt zum ersten Mal über den Status der Beziehung zu Rémi nach.

Dhont hat ganz offensichtlich eine gute Hand, wenn es um die Auswahl von ausdrucksstarken jungen Darstellenden geht. Seine Protagonisten entwickeln eine derart intensive Anziehungskraft, dass sie einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen werden.

Erneut beschäftigt sich der Regisseur auf bisher kaum gesehene Weise mit dem Thema Sexualität und Geschlechterrollen bei Kindern. Es ist darüber hinaus auch sehr mutig, derart kompromisslos von Trauer zu sprechen. «Close» findet trotz der ganzen Schwere und Ernsthaftigkeit des Stoffes, immer wieder zu ausgelassenen Momenten und poetischen Bildern.

31.01.2023

4

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Ein eindrückliches subtiles Drama über Freundschaft,Trennung und Verlust.Der Film verflogt die Darsteller mit sehr langen Kamera Einstellungen vielleicht etwas zu langsam aber die Mimik der Darsteller ist Famos.Fazit:Sehr Behutsam und beim Filmende bleibt kein Auge trocken.Der Film ist für den Ausland Oscar nominiert.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor einem Jahr


liebster

vor einem Jahr

Unglaublich intensives Drama mit schauspielerischen Topleistungen! Wer hier ohne Tränen das Kino verlässt, muss dehydriert sein. Must See!


redalf

vor einem Jahr

meisterwerk


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