Die Eisprinzen USA 2007 – 93min.

Filmkritik

Doppelaxelschweiss

Benedikt Eppenberger
Filmkritik: Benedikt Eppenberger

Nach «Stranger Than Fiction» fürchtete man bereits um den schlechten Ruf von Komiker Will Ferrell. Jetzt reicht derselbe Mann die durchgeknallte Kunsteisläufer-Ballade «Blades of Glory - Die Eisprinzen» nach und beweist damit, dass er dem Lockruf des gehobenen Kunstgewerbes nicht erlegen ist.

Hierzulande bekannt geworden ist Will Ferrell vor allem durch Nebenrollen in den Klamotten seiner Kumpanen Jack Black, Ben Stiller, Vince Vaughn, Steve Carell, Owen und Luke Wilson. Seine schnell wachsende Fangemeinde allerdings weiss: Am besten ist der Mann in jenen Filmen, die ihm auf den Leib geschrieben wurden. So zum Beispiel in der Nonsense-TV-News-Farce «Anchorman: The Legend of Ron Burgundy». Oder im letztjährigen Kassenhit «Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby». In der surrealen Komödie über die in den USA unglaublich populären NASCAR-Autorennen brillierte er als bedepperter US-Rennfahrer, der sich mit einem von Sacha «Borat» Cohen gespielten Franzosen ein rattenscharfes Duell liefert.

Mit «Stranger Than Fiction», dem gehypten Fantasydrama von Hollywood-Schweizer Marc Forster, dampfte Ferrell letztes Jahr dann plötzlich Richtung gehobenes Feuilleton ab. Atemstillstand! Sollte der Unterleibskomiker, dem die Sätze oft wie Fürze aus dem Mund fläzen, plötzlich in die Fussstapfen von Bill Murray treten? Vom Trash zur Kunst in 10 Sekunden? Man befürchtete bereits das Schlimmste, als bekannt wurde, dass Ferrell mit «Blades of Glory» 2007 wieder eine Tieffliegerkomödie in die Kinos bringen würde. Fast so, als möchte er sich mit seinen einstigen Bewunderern wieder versöhnen, setzte er diesmal eine besonders dämliche Idee in die Tat um. So spielt er nun einen sexgeilen Eiskunstläufer, der sich nach einem fatalen Karriereknick mit seinem ebenfalls abgestürzten, ärgsten Konkurrenten zusammentun muss, um als erstes gleichgeschlechtliches Eiskunstläuferpaar an den olympischen Winterspielen teilnehmen zu können.

Nachdem Proletenversteher Gölä mit seiner Teilnahme an «Art on Ice» dafür gesorgt hatte, dass die Schweiz bei der Verbindung von Eiskunstlauf mit schlechtem Geschmack bislang weltweit eine Spitzenposition einnahm, steht dieser Ehrenplatz nach «Blades of Glory» nun zur Disposition. Man fragt sich heute nämlich, ob sich der Eiskunstlauf je wieder vom Schlag erholen wird, den Ferrell dieser seltsamen Sportart mit seinem Film versetzt. Wer den Kleinelefanten als Jim-Morrison-Verschnitt mit fleischfarbenen Glitzer-Schlittschuhen einen Doppelaxel hat springen sehen, der wird für den Rest seines Lebens einen Eiskunstlaufwettbewerb nie wieder ohne Lachkrämpfe verfolgen können. Aber auch sein Partner wider Willen, der von Jon Heder verkörperte Jimmy MacElroy, hat Nummern auf Lager, die Stéphane Lambiel & Co. in eine ernsthafte Identitätskrise stürzen könnten.

Zu Schaden kommen im Verlauf von «Blades of Glory» dann aber nicht nur Ferrells Nüsse und Heders Grazie, auch ein doofes Olympia-Maskottchen namens Schneeflocke sowie ein nordkoreanisches Eiskunstläuferpaar, das der Welt die unglaublich schwierig zu fahrende Figur des «eisernen Lotus» hatte schenken wollen, bekommen sein Fett weg. Ansonsten darf man sich ausgiebig auf Kosten von Spitzensportlern, Spitzensportfunktionären, Spitzenorganisatoren von «Spitzensportler des Jahres»-Events und anderen Wichtigtuern amüsieren. Und man fragt sich, wann endlich unserem UNO-geadelten, oberster Spitzensportvermittler Adolf Ogi oder seinem Kumpan im Geiste, Sepp Blatter, in einer Komödie die Hosen runtergezogen wird.

25.05.2021

4

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Kommentare

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raffi44

vor 16 Jahren

ich fand den Film genügend.


tuvock

vor 17 Jahren

Flip:

Der Flip ist dem Lutz sehr ähnlich. Es ist ein Sprung, bei dem die Läuferin mit der Spitze auf dem Eis einhakt. Es muss von der Innenkante abgesprungen werden. Die Landung erfolgt auf dem anderen Fuß. Der Flip ist niedriger zu bewerten als der Lutz, da von der Innenkante abgesprungene Sprünge leichter sind als von der Außenkante angesetzte.

Lutz:

Ein dramatischer Sprung, bei dem Läuferin von der Außenkante des hinteren Fußes abspringt, meist des Rechten. Die Drehung erfolgt dann in Gegenrichtung und die Landung auf dem linken Bein.

Salchow:

Wurde benannt nach seinem Erfinder Ulrich Salchow und gehört zu den leichteren Sprüngen des Eiskunstlauf. Der Salchow wird meist von links abgesprungen und belastet dabei die linke Innenkante des Schlittschuhs. Die Läuferin dreht sich in der Luft und landet auf der Außenkante des anderen Fußes.

Toeloop:

Der Toeloop gehört zu den leichteren Sprüngen. Die Läuferin sticht mit dem linken Bein ein und zieht das rechte Bein zum Absprung durch. Der Toeloop wird gerne als zweiter Sprung in einer Sprungkombination genommen und heute in der Weltspitze auch schon vierfach gesprungen.

Sitzpirouette:

Die Läuferin dreht sich und geht dabei auf dem Standbein in die Hocke. Für den Zuschauer wirkt es als ob sie die Pirouette im Sitzen absolviert.

Spirale:

Arabeske, bei der der Oberkörper während des Vorwärtsgleitens nach vorne gebogen wird.

Mond:

Beide Beine in einem Winkel von 180 Grad nach außen gedreht, balanciert die Läuferin über das Eis. Die gelaufene Figur hat die Form eines Halbmonds.

Was mir gefehlt hat an dem Film ist der Anspruch, die Spannung, was mir gefallen hat ist das Ernste und nicht immer so lustige, teilweise auf Anspruch basierende Drehbuch was ich nicht so gut fand ist der fehlende Soundtrack ich mag einfach Ohrwürmer, dann hat mir wieder John Heder gut gefallen der aussieht wie eine Obstverkäuferin, der hätte auch in Leggins und BH auftreten können. Ferrell hat meiner Meinung nach kein Schauspieltalent, er ist ein guter Mann er wirkt ein bißchen wie ein Machoschwein, aber nicht so richtig wie man es sich vorstelle, halt wie seine Rolle ist.

Ich finde „ Voll auf die Nüsse“ hat mir besser gefallen, als dieser Film, da hat man mehr vom Training gesehen das zu dem noch lustig war, was hier ausgespart wurde. Zu viele Nebenplots waren in dem Film, und da hätte ich mir mehr Konzentration auf die Hauptdarsteller gewünscht, auch hätte ich gerne mehr von dem Aschenputtelfaktor im Film gehört, von den 2 Bösen Geschwistern, mehr von deren Geschichte, aber dass wurde leider verpasst.

John Heder wirkt etwas blass an der Seite seines Kollegen, der den ganzen Humor vom Film trägt, die Choreographie finde ich im Film super, leider ist das noch kein Grund für einen Genreklassiker. Gut fand ich die Geschichte rund um 2 verfeindete Eislaufkollegen das war wirklich eine gute Drehbuchidee, da gefällt mir der Film wieder und zeigt so was wie Anspruch.

Tja was kann ich dem Film geben? Er gefällt Frauen also ist er gut, Na ja, meiner Alten hat er gefallen, aber nicht so sehr, er ist spannend, aber nicht sehr viel, er ist lustig, aber nicht unbedingt das was ich erwartet habe, also einfach mal

77 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 17 Jahren

Die Handlung in ganz kurzen Worten:

CHAZZ MICHAEL MICHAELS (Will Ferrell) ist Womanizer, Macho, Einzelgänger, Drecksau, Rülpskönig, er ist ordinär, er ist nicht kompliziert, er ist gerne betrunken, hin und wieder und er kann herrlich Eislaufen. Er hatte nie Eltern hat sich selber alles beigebracht und liebt den Luxus.

JIMMY MACELROY (John Heder) ist ein Waisenkind das von DARREN MACELROY (William Fichtner) einem Multimillionär aufgenommen wurde und 22 Jahre durchgefüttert wurde. Sein Plan war, einfach Waisenkinder zu adoptieren, die zu Sportlichen Höchstleistungen bringen und wenn sie fallen, dann einfach auf der Straße aussetzen wie ein Tier, so macht er eben auch sein Geld.

FAIRCHILD und STRANZ VAN WALDENBERG leben mit Ihrer Schwester KATHIE zusammen, die sie wie Aschenputtel behandeln, die beiden Geschwister sind Weltrekordhalter im Paarlauf und da sie ständig zusammen sind, vor kurzem Ihre Eltern starben, sie aber trotzdem Eislaufen ist das Paar die Nr. 1 im Herzen der Bevölkerung, noch mehr als die beiden Hauptdarsteller die Kontrahenten sind, und trotzdem die besten Eisläufer einzeln der Nation sind.

Während CHAZZ auf seine Publikumstricks setzt, checkt es JIMMY mit Gutem Eislaufen, und ja beide sind so lange Kontrahenten bis der Coach (Craig T. Nelson) auftritt. Wieso? Der will beide zum 1. Amerikanischen Eislaufpaar machen. Wieso? Na ja bei der Goldmedaille stritten sich CHAZZ und JIMMY so sehr dass Ihnen die Goldmedaille aberkannt wurde und sie nie wieder Eislaufen dürfen, aber Coach hat ne Idee, er macht aus den beiden ein Paar. Wieso? Um seine Idee vom gefährlichen Eisernen Lotus Sprung endlich zu schaffen, womit er in Nordkorea gescheitert ist. Eine sehr gefährliche Übung im Eislaufen.

Was hat KATHIE damit zu tun? Sie wird von Ihren Geschwistern zum Ausspionieren geschickt, und JIMMY verknallt sich in sie.

Meinung und Informationen zum Film:

Ist der 90 Minuten Film gut? Ja er ist nicht übel, so fand ich es nach dem Besuch, überhaupt das Ende ist sehr furios und ich bin froh dass man so einen Film im Kino sieht, denn er ist lustig, auch wenn nicht sehr lustig, er hat einige wenige, sehr wenige spannende Momente, und er ist wirklich ein netter Film den man empfehlen kann.

Will Ferrell den man aus „ Schräger als Fiktion“ kennt, er ist 1, 92 Meter groß, merkt man seine Größe gar nicht an, aber die Rolle als sexsüchtiger und sexbesessener Filou der alles flach legt was nicht bei 3 auf den Beinen ist, total ein Einzelgänger ist, hat er recht nett gespielt, aber leider nicht sehr glaubhaft, denn für einen Einzelgänger war er zu wenig ernst, für einen Spaßvogel zu wenig intelligent lustig wie Jerry Lewis, überhaupt nicht, aber das macht nichts, dafür haben wir John Heder, bekannt aus „ Napoleon Dynamite“ der Typ ist so ein richtiger Trottel, und sehr berühmt in Amerika.

Der 1977 geborene, 1, 85 Meter große, so sieht er nicht aus, Led Zeppelin Freak der 2 Jahre in Japan missioniert hat für die Mormonen, kann hier seine Japanisch Kenntnisse recht gut im Film ein bißchen einsetzen, er kann gut japanisch, Na ja ein paar Worte halt.

61 Millionen US $ Budget spielten 113 Millionen US $ ein, kein Flop, aber auch kein Super Erfolg. Macht nichts. Im Film war glaube ich ein Fehler, denn Nordkorea hat nie für die Eislaufweltmeisterschaft sich beworben wie der Trainer behauptet hat, als er den 2 Typen sein Video vom Eisernen Lotus gezeigt hat. Und wenn wir schon beim Trainer sind, Craig T. Nelson sieht alt aus, sieht nicht anspruchsvoll aus, ist nicht der Beste, passt aber als Trainer, kommt aber hier zu kurz. Die Story über Nordkorea wo er einem Eislaufpaar die schwierige noch nie auf der Welt gezeigte Form gezeigt hat, ja da wurde wer geköpft, ist recht witzig, aber eben zu kurz.

Gut wieder dass man William Fichtner sieht, als reicher Schnösel, der nach 22 Jahren seinen Schützling den er die ganze Zeit aufgebaut hat, Jimmy, einfach ausgesetzt hat, wie ein wildes Tier. Blöd fand ich wieder den Zeitsprung von 3, 5 Jahren, wieso 3, 5? Ja da ging ja die Story dann weiter von den 2 Typen, von Chazz und Jimmy.

Die 2 Bösen Van Waldenberg, die sind meiner Meinung nicht so böse dargestellt worden wie man es sich erwartet hat, leider, ja übrigens der Name, der kommt vom Namen eines Drehbuchautors, von der Filmcrew. Das Hotel übrigens in Montreal, dort wurde gedreht, ist ja das Habitat 67, so heißt das in echt, im Film heißt es Hotel in Montreal oder so, Ja das hat der Meisterarchitekt Moshe Safdie entworfen.

Übrigens richtige Eisläufer waren im Film zu sehen, choreografieren alles, Ben Stiller war statt Will Ferrell vorgesehen. Ah ja da war doch so ne Szene wo die böse Blonde Kuh, sieht man im Film nicht, Chazz am Knie verletzten sollte, genauso wie damals Tonya Harding die Nancy Kerrigan attackiert hat, ja das war auch so ne böse Stute.

Sarah Kawahara übrigens hat den beiden Hauptdarstellern das Eislaufen ein bißchen beigebracht. Das Pfauenkostüm am Anfang von Jimmy ist übrigens seine Idee gewesen.

Erinnert sich noch wer an das Lied im Film „ Time to say goodbye“?. Das ist eine Anspielung auf Katharina Witt beim Eislaufen im Film „ Ronin“. Übrigens nach dem Profi Fußball ist Eislaufen der 2. Beliebteste Sport bei TV Ausstrahlungen in den Usa, laut Statistik. Aber denen glaube ich eh nicht.

Weil es so interessant ist, hier ein kleines Eislaufglossar zur Erklärung:

AXEL:

benannt nach Axel Paulson. Der Axel ist wohl der bekannteste Sprung im Eiskunstlauf und vermutlich auch für Laien am leichtesten zu erkennen. Bei diesem Sprung springt die Läuferin von der vorderen Innenkante ab und landet rückwärts auf dem hinteren Teil der Außenkante. Ergilt als Königssprung, denn durch den Vorwärts-Seitwärts-Absprung hat selbst der einfache Axel anderthalb Umdrehungen. Mittlerweile gibt es zweifache, dreifache und sogar vierfache Sprünge.Mehr anzeigen


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