Argylle Grossbritannien, USA 2024 – 139min.

Filmkritik

Action, was das Zeug hält

Filmkritik: Maxime Maynard

Nach drei Filmen aus dem «Kingsman»-Universum legt der Filmemacher Matthew Vaughn nun «Argylle» vor, eine neue Actionkomödie, die oft kitschig, aber immer wirkungsvoll ist.

Elly Conway (Bryce Dallas Howard) ist eine berühmte Autorin. Ihre Spionageromanreihe «Argylle» zieht mit jeder neuen Veröffentlichung eine Horde begeisterter Fans an. Allerdings hat die junge Frau, die gerade an ihrem letzten Buch schreibt, Schwierigkeiten, ihre Geschichte abzuschliessen. Um ihr dabei zu helfen, ihre Blockade zu überwinden, fährt sie nach Hause, um dort ihre Eltern zu treffen. Ihre Reise wird jedoch durch die Ankunft echter Spione gestört, die fest entschlossen sind, sie zu beseitigen. Zusammen mit dem Geheimagenten Aidan (Sam Rockwell) wird Elly in ein Abenteuer katapultiert, das direkt aus ihren Romanen stammt.

Von «Kick-Ass» bis zur «Kingsman»-Trilogie: Matthew Vaughn kennt sich mit Action aus. In seinem neuesten Film zeigt er sein ganzes Können. Bei seinen früheren Projekten war er oft für das Drehbuch verantwortlich, hier überlässt diese Aufgabe Jason Fuchs, der uns 2015 «Pan» und 2012 «Ice Age 4 - Voll verschoben» beschert hat. Das Resultat ist unzusammenhängend, bombastisch und wird schnell zu einem offenkundigen Vorwand für eine Anhäufung von schrägen Szenen. Das kitschige und regelmässig an der Grenze zur Lächerlichkeit stehende Geschehen wird dabei stets mit gekonnt dosierter Action bestreut.

Und über zwei Stunden lang begleitet der allgegenwärtige, aber wenig subtile Humor eine beständige Anhäufung von mehr oder weniger vorhersehbaren Wendungen. Eine explosive Enthüllung jagt die nächste, auch auf die Gefahr hin, das Publikum zu verlieren. Der sorgfältig zusammengestellte Soundtrack gibt den tadellos choreographierten Kampfszenen einen guten Rhythmus, verstrickt sich aber allzu oft in einem übermässigen Einsatz von besonders abscheulichen digitalen Spezialeffekten.

In dieser Explosion von Farben, Bewegungen und Musik liefert die Besetzung dem ganzen angemessene Performances. Der Enthusiasmus ist ansteckend und kokettiert regelmässig mit einem übertriebenen Spiel. Im Vordergrund steht Bryce Dallas Howard, die es allerdings schwer hat, mit ihren Kollegen mitzuhalten. Um sie herum übertrumpfen sich Bryan Cranston, Catherine O'hara und Sam Rockwell mit vielseitigen und herrlich komischen Auftritten.

Als erster Teil einer möglichen Trilogie, die zu einem Crossover mit dem «Kingsman»-Universum führen könnte, ist «Argylle» ein Projekt voller Ambitionen. Auch wenn das Budget von 200 Millionen - eine der teuersten Apple TV+ Produktionen - angesichts der Qualität des Werks unverhältnismässig hoch erscheint, erfüllt das chaotisch-fröhliche Ergebnis dennoch die Erwartungen. Und mit dem Gehirn auf Standby kann das Publikum die gelungene Unterhaltung mit dem rasanten Tempo voll und ganz geniessen.

31.01.2024

3

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Kommentare

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cinelueger

vor 7 Monaten

Das hälst du im Kopf nicht aus. So ein Schrott habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Habs mir tatsächlich 55min. angetan, dann hatte ich definitiv genug Lebenszeit vergeudet.


as1960

vor 9 Monaten

"Argylle" ist eine überrissene, bunte Agentenkomödie die sich nie ganz ernst nimmt. Mehr als unterhalten will der Film nicht, aber das ist auch ok. In den besten Momenten erinnert er an den ersten Teil von "Kingsman: The Secret Service", wobei der daran nicht heranreicht.


Patrick

vor 9 Monaten

Das Movie wirkt etwas künstlich da es hauptsächlich mit Computer Tricks gefertigt wurde aber irgendwie passt es zu der wirren Story. Die Story macht Saumässig Spass oder Katzenmässig ? Egal es kommt nie Langeweile auf und macht Lust auf mehr,aber das nächste mal Bitte mehr von der Katze!

Zuletzt geändert vor 9 Monaten


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