Wir alle trinken ihren Champagner, aber wer war die Witwe, die dem Veuve Clicquot seinen Namen gegeben hat? Diese Biografie versucht, uns diese Vorreiterin aller Boss-Ladys näher zu bringen, verrennt sich aber zu sehr in ihren romantischen Eskapaden.

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Als die 27-jährige Barbe Nicole Ponsardin (Haley Bennett) ihren Ehemann François Clicquot (Tom Sturridge) verliert, erbt sie die Rechte an seinem Weingut in der französischen Champagne. Geschäftsführerin zu sein, war für Frauen des frühen 19. Jahrhunderts jedoch alles andere als üblich. Barbe Nicole widersteht aber allen Unkenrufen und Takeover-Avancen des Herrn Moët (Nick Farrell) und macht die Marke Veuve Clicquot mit innovativen neuen Methoden zum Synonym für edlen Champagner.

«Widow Clicquot» ist die filmische Adaption von Tilar Mazzeos Buch «Im Rausch der Zeit. Das temperamentvolle Leben der Witwe Clicquot». Der Film von Regisseur Thomas Napper fokussiert sich in erster Linie auf die romantischen Momente und lebt ausführlich in Rückblenden, die sich auf die Beziehung zwischen Barbe Nicole und François konzentrieren. Er taucht ihre romantischen Eskapaden in ausgedehnten und grandios beleuchteten Szenen, während Barbe Nicoles Aufstieg als Businessfrau in erster Linie auf «das schickt sich für eine Frau doch nicht» Phrasen reduziert wird. Schliesslich kann sie ihren Schwiegervater (Ben Miles) davon überzeugen, dass sie etwas vom Weinbau versteht.

Dem Film werden feministische Züge gegeben, die aber erst in den letzten Minuten und deshalb etwas zu spät sichtbar werden. Wir erfahren nichts über Barbe Nicole, die Person, ausserhalb ihrer Beziehungen. Dass sie die Champagner Produktion mit enormen Innovationen revolutioniert hat, mit Methoden, die noch heute von der Industrie angewendet werden, dient nur als Fussnote. Der grösste Erfolg dieser bemerkenswerten Frau ist es wohl, dass das legendäre goldene Label von Veuve Clicquot noch heute ihren Namen trägt.