Guardians of the Galaxy Vol. 3 USA 2023 – 149min.

Filmkritik

Guardians of the Galaxy Vol. 3 – Fertig lustig!

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Mit Rockets Origin-Story nimmt die dritte und letzte Folge dieser Serie eine finstere Schattierung an, mit der «Guardians»-Schöpfer James Gunn nicht nur der Trilogie, sondern auch dem Disney Konzern den Rücken kehrt.

Die Guardians sind in Knowhere an ihrem Tiefpunkt angelangt. Rocket (englische Stimme von Bradley Cooper) hört sich auf seinem ausrangierten Zune Gerät «Creep» von Radiohead an und findet Star-Lord Peter Quill (Chris Pratt) betrunken in seinem Stammlokal, als der goldene Blondschopf Adam Warlock (Will Poulter) die Guardians angreift und Rocket schwer verwundet. Während sie erste Hilfe leisten, stellen Nebula (Karen Gillan), Drax (Dave Bautista) und Mantis (Pom Klementieff) fest, dass Rockets Herz einen Notausschalter hat, implantiert vom High Evolutionary (Chukwudi Iwuji), der an vielen Kuscheltierchen experimentiert hat, um seine Vision einer perfekten Gesellschaft zu realisieren.

Als «Guardians of the Galaxy» vor fast 10 Jahren in die Kinos kam, blies der Film wie eine frische Brise in das etwas düstere Marvel Universum. Voller Humor, guten Oldies und schrägen Figuren nahmen sich diese Filme nicht allzu ernst, was zum enormen Erfolg der Serie beigetragen hat. Umso verwirrender ist nun Vol. 3, der seinen Ton krass ändert und daherkommt wie eine Mischung aus «Frankenstein» und «Die Insel des Dr. Moreau». Der Film konzentriert sich auf Rockets Origin Story und erzählt die Entstehungsgeschichte des Waschbären mit dem schmutzigen Mundwerk. Schon als kleines Waschbärchen wurde er, zusammen mit vielen anderen kuschligen Tieren viele Jahre vom High Evolutionary in Laborversuchen gequält. Eine Storyline, die von James Gunn bis aufs Äusserste ausgeschlachtet wird, damit auch ja kein Auge im Kinosaal trocken bleibt.

Der Tragik von Rockets Backstory wird eine gehörige Portion Queres entgegengestellt. Die Suche der Guardians nach einer Heilung für Rocket führt sie zur Orgo Corp, dem Hauptquartier des High Evolutionary, das aus einer seltsam organischen Materie mit Poren und Haarfollikeln besteht und dessen Wächter Uniformen tragen, die an Fettgeschwüre erinnern. Die besten Momente des Films kommen von Drax und Mantis, deren Dynamik für Auflockerung sorgt und ein gelungener Showdown in den Gängen der Orgo Corp scheint völlig in einer Einstellung gefilmt worden zu sein. Aber, zehn Jahre, zwei Filme und ein Weihnachtsspecial später fühlen sich Star-Lords Sprüche weniger flott und eher trottelig an und sogar gute Songs wie «Creep» oder «The Dog Days are Over» von Florence + the Machine sind zu neu, um den nostalgischen Effekt der Oldies auf Star-Lords Mixtape im ersten Films zu haben. Bleibt nur, James Gunn viel Glück in seinem neuen Job als Chef des DC Comics Universums zu wünschen!

04.05.2023

2.5

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Kommentare

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Filmenthusiast

vor einem Jahr

Disney richtet das Marvel Universum mehr und mehr zu Grunde.

Stan Lee hätte keine Freude daran.


flashgordon99

vor einem Jahr

Disney wütet im Marvel Universum und zwar im negativen Sinne. Sehr viel für Kinder oder Teenager ausgelegt (Stichwort Tiere im Käfig), Rettungen in allerhöchster Not, relative platte Witze, Szenen welche auf die Tränendrüse drücken sollen, seichtes Drehbuch, niemand stirbt von den Hauptfiguren usw. Dann aber doch wieder Unterhaltung für die Erwachsenen, brutale Szenen ... Dieses permanente hin- und her und es allen recht machen wollen nervt abartig. Kein roter Faden. Es war mal ein unterhaltsamer Film mit fiesen Sprüchen, toller Geschichte und mitreissendem Sound. Es ist echt zum "verDISNEYen".Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor einem Jahr

Filmenthusiast

vor einem Jahr

On point!

Filmenthusiast

vor einem Jahr

Und dann gibts solche "Journalisten" wie dieser Luca Fontana bei Digitec-Galaxus, der schreibt Guardians of the Galaxy Vol. 3 sei einer der besten Marvelfilme überhaupt. Da frag ich mich schon, wie was bei manchen Leuten so im Oberstübchen augeht, wie die ernsthaft Gefallen an der Disneyfizierung finden, die so überhaupt gar nicht zum Marveluniversum passt.Mehr anzeigen


godflesh

vor einem Jahr

Die Altersempfehlung 12 ist weit untertrieben. Die Horrorfiguren raten den Film eigentlich für Alter 16.

Filmenthusiast

vor einem Jahr

Und dann wieder die voll kitschigen Szenen für die ganz Kleinen.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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