Black Panther: Wakanda Forever USA 2022 – 161min.

Filmkritik

The King is dead, long live Black Panther

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Dem Grosserfolg von «Black Panther» setzt Regisseur Ryan Coogler nun die Fortsetzung «Black Panther: Wakanda Forever» nach, die mit dem Tod von Hauptdarsteller Chadwick Boseman und der Nachfolge von T‘Challas «Black Panther» mit viel Feingefühl umgeht.

Nach dem Tod von T’Challa (Chadwick Boseman) ist das ganze Königreich Wakanda in Trauer. Der Rest der Welt sieht das aber als einen Moment der Schwäche und Wakanda wird von mehreren Seiten bedrängt, seine Ressourcen von Vibranium zu teilen. Aber Königin Ramonda (Angela Bassett) zeigt bei einem Treffen der Vereinten Nationen in Genf Stärke. Gleichzeitig kriegt das US-Militär seine Hände an einen Metalldetektor, mit dem es sich selber auf die Suche nach Vibranium macht und auf dem Meeresboden fündig wird. Dies schreckt aber das bisher unentdeckte Unterwasservolk der Talokan und deren Anführer Namor (Tenoch Huerta) auf, gegen die sich schliesslich auch Prinzessin Shuri (Letitia Wright), Nakia (Lupita Nyong’o) und die Generalin Okoye (Danai Gurira) mit Hilfe ihrer Frauen-Miliz verteidigen müssen.

«Black Panther» wurde 2018 zu einem der erfolgreichsten Filme im Marvel Universum, spielte er doch über 1,35 Milliarden Franken ein und erntete eine Oscar Nomination als bester Film. Als sein 43-jähriger Hauptdarsteller Chadwick Boseman 2020 jedoch unerwartet an Darmkrebs starb, stand Autor und Regisseur Ryan Coogler vor der schwierigen Entscheidung, die Rolle neu zu besetzen oder nicht. Zum Glück wurde das nicht getan, stattdessen wird der Tod von Boseman thematisiert. «Black Panther: Wakanda Forever» schlachtet die Tragödie aber nicht aus, sondern geht mit der Trauer und Wut, die ein derart grosser Verlust mit sich bringen kann, mit sehr viel Feingefühl und Tiefe um, die man von einem Comic-Film eigentlich nicht erwartet. «Black Panther: Wakanda Forever» trifft den richtigen Ton, um auch das Publikum mit seinen Gefühlen nicht alleine zu lassen.

Schwerfällig wirkt gelegentlich, dass der über 2,5 Stunden lange Film viel Zeit der Verknüpfung mit anderen Marvel-Filmen opfert. Die Einführung der Talokan ist zwar spannend, aber die blauen Meermenschen erinnern stellenweise an die Navi in «Avatar 2», die in der Fortsetzung von James Camerons Erfolgsfilm ebenfalls in eine Unterwasserwelt eintauchen. Aber die epische Bildsprache, die unerwarteten Wenden, die «Black Panther: Wakanda Forever» einschlägt und eine atemberaubende Szene im Abspann machen diesen Film zu einer würdigen Fortsetzung des Oscar-nominierten Originals.

09.11.2022

4

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Kommentare

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as1960

vor einem Jahr

"Black Panther: Wakanda Forever" ist keine missglückte Fortsetzung. Aber die guten Ansätze gehen in der Überlänge verloren. Z.B. der Teil mit Martin Freeman bring keine Mehrwert, und kann bestenfalls in einer Fortsetzung aufgegriffen werden. Enttäuschend auch, dass technisch Marvel den eigenen Standard hier nicht erreicht. Mehr als eine Aufnahme sah "billig" aus. Positiv: Es war nicht zwingend ein Kampf zwischen super Guten und ganz Bösen. Beide Seiten konnte man nachvollziehen.Mehr anzeigen


Travelmichi

vor 2 Jahren

Also zuerst die positiven Dinge. Schöne Bilder und einigermassen guter Bösewicht, aber das wars dann auch schon.
Zu den negativen Dingen zählt als allererstes die viel zu lange Filmdauer, das kürten auf under 2 Stunden hätte dem Film gut getan und ohne etwas an der Geschichte zu ändern. Durch die lange Laufzeit gab es auch viele todlangweilige Momente, da habe ich mir im Kino den Spulknopf gewünscht.
Die teilweise schlechte schauspielerische Leistung vor allem beim Helden, oder hat irgendeiner dieser Tussi den Black Panther abgekauft? Das war ja schlimm . . . und was sollte die ganze Storyline mit Martin Freeman? Da hat man definitiv bemerkt, das er selber keine Lust hat eine gute Performance abzugeben. Den ganzen Auftritt von Freeman hätte man sehr gut weglassen können. Auch für mich völlig unnötig, respektive hirnrissig diese Julia Louis-Dreyfus Szenen mit Martin Freeman. Was ist das eigentlich überhaupt für eine Figur, sehe die immer wieder aber habe keinen Schimmer was das soll.
Ach ja die Post Credit Szene habe ich leider verpasst, aber hey nach fast drei Stunden muss man halt einfach mal. Sorry Marvel, denkt eigentlich auch mal jemand beim Filmemachen an die Bedürfnisse der Kinobesucher?
Also für mich definitiv einer der schlechtesten Marvel Filme überhaupt.Mehr anzeigen


thomasmarkus

vor 2 Jahren

Hätt ichs doch vorher gelesen:
Die atemberaubende Szene im Abspann verpasst, hatte es nach so langer Dauer pressant.
Was spannend: Dass die Sympathien nicht einfach schwarz-weiss verteilt sind auf die Kontrahenten.
Beide seiten haben aus ihrer Sicht recht...


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