Catweazle Deutschland 2020 – 96min.

Filmkritik

An, aus, das ist der Elektrik-Trick

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Mit einer Neuauflage der britischen Serie aus den 1970er-Jahren hat Otto Waalkes tatsächlich den perfekten Stoff für sich gefunden. Wie weiland Geoffrey Bayldon ist auch Otto eine schön skurrile Figur aus dem Mittelalter, die auf die Wunder der modernen Welt natürlich entsprechend euphorisch reagiert.

Eine Vorführung des Magiers Catweazle vor seinem Fürsten läuft nicht so gut wie erhofft, sodass er fliehen muss. Dabei verschlägt es ihn tausend Jahre in die Zukunft – ins Jahr 2020. Catweazle verliert jedoch seinen Zauberstab, der von dem Jungen Benny gefunden wird. Beide freunden sich auch an, müssen jedoch feststellen, dass der Zauberstab nicht mehr ist, wo Benny ihn abgelegt hatte. Er hat den Weg ins Museum gefunden. Und nicht nur das: Eine skrupellose Verkäuferin von Antiquitäten ist hinter dem Zauberstab her. Aber nur mit ihm kann Catweazle wieder zurück in seine Zeit kommen. Doch die Zeit drängt.

Catweazle ist in erster Linie ein Kinderfilm. Das zeigt sich nicht nur durch die beiden kindlichen Protagonisten, die fast gleichberechtigt zu Ottos Catweazle sind. Auch gibt es ein klein wenig Coming-of-Age für Benny, der keine Freunde hat und von seinem Vater nicht für voll genommen wird, aber endlich wachsen und reifen kann. Ernst ist der Film aber natürlich nur in marginaler Weise. In erster Linie geht es um den Humor. Davon gibt es reichlich, wobei die Mixtur aus typisch britischer Komik und deutschem Humor sehr eigentümlich ist. Sie funktioniert jedoch.

Auf der einen Seite hat man Ottos typische Manierismen, mit denen er seit gut 40 Jahren vor sich hinblödelt, auf der anderen Seite den doch skurrilen Humor. Manches geht sogar Hand in Hand, so etwa, wenn der Magier glaubt, er müsse seine treue Kröte zu Grabe tragen.

Gerade aus der Fisch-auf-dem Trockenen-Konstellation mit dem Mann aus dem Mittelalter, für den alle moderne Technik wie Magie anmutet, ergeben sich ein paar sehr schöne humoristische Spitzen. Es ist fast schon erstaunlich, was aus einem simplen Lichtschalter an Komik herausgeholt werden kann. Und nicht nur das: Otto singt, während derselbe Song im Nachspann von Marc Forster dargeboten wird und das Potenzial zum Ohrwurm hat, der noch lange nach Ende dieses Kinobesuchs in den Gehirnwindungen umhergeistert.

Alles in allem ein sehr amüsanter, für die ganze Familie funktionierender Film, mit dem Otto auf seine alten Tage noch ein richtiges Franchise haben könnte, da man sich bei Erfolg durchaus noch weitere Begegnungen mit Catweazle vorstellen kann.

14.06.2021

4

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Unterhaltsamer Familien-Film für junge & ältere Magier,gespickt mit einem goldigen/witzigem Otto sowie einem angenehmen/schönem Soundtrack.Macht Lust auf mehr.


Chraebu58

vor 3 Jahren

Keine lacher lahm schade


Taz

vor 3 Jahren

Wo Otto mitspielt, kriegt man genau diesen Otto auch in seiner bekannten Art zu sehen. Hier wackelt er durch eine unaufgeregte Story, hat ein paar Witzchen zu bewältigen und macht seine Sache solide. Sofern man sich noch immer ab dem Holdrio und Tüdelü amüsieren kann, das der Ostfriese zum Kult gemacht hat.Mehr anzeigen


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