Underworld: Awakening USA 2012 – 88min.

Filmkritik

Bisse, Blut und Blei

Haidi Marburger
Filmkritik: Haidi Marburger

Kate Beckinsale schlüpft nach zwölf Jahren Tiefschlaf wieder in den Latexanzug, um als Vampir-Kriegerin und Neo-Mutter der Menschheit den Kampf anzusagen.

Spielte sich die uralte Fehde zwischen Vampiren und Lykanern (Werwölfen) bisher im Untergrund ab, so verlagert sich der Krieg im vierten Teil an die Oberfläche: Nach jahrelangem Gefrierschlaf im Forschungslabor eines Biotech-Konzerns kann Vampir-Kriegerin Selene (Kate Beckinsale) endlich entkommen und erfährt, dass sie inzwischen Mutter eines 12-jährigen Mädchens ist, das zur Hälfte als Vampir und als Lykaner geboren wurde. Selene muss es schützen, doch findet sie sich in einer Welt wieder, in der die Menschen die Lykaner- und Vampir-Klans in einem erbarmungslosen Krieg scheinbar restlos ausgerottet haben.

Während sich der letzte Teil Underworld: Rise oft the Lycans (der in der Schweiz nur auf DVD erschien) der Vorgeschichte annahm, knüpft das Sequel nun an den zweiten Teil der blutigen Saga Underworld: Evolution an. Doch die Story scheint hier sowieso niemanden mehr zu interessieren. Der ohnehin sehr überschaubare Plot verkommt zu einer einzigen Hetzjagt auf Selenes und Michaels kostbares Töchterchen, auf dessen Gene die altbekannten Werwölfe so scharf sind. Dabei kämpft sich Vampir-Kriegerin Selene gewohnt einsilbig in Lack und Latex durch die konsequent düstere, postindustrielle Szenerie von einem Showdown zum nächsten. Zeit für Empathie oder Charakterentwicklung bleibt da keine. Auch die Chance, die Menschheit als neues Feindbild zu etablieren, wird vertan.

Vom mythischen Gothic-Horror-Flair der Filmreihe, mit dem schon Len Wiseman und Patrick Tatopoulos in den ersten Teilen nicht so recht umzugehen wussten, haben sich die Regie-Neulinge Björn Stein und Måns Mårlind nun vollständig verabschiedet. Auch die Kampf-Choreografien wandeln sich vom übermenschlichen zum cartoonhaften, wobei die Macher allerdings ein erstaunliches Gespür für den dreidimensionalen Raum beweisen.

Underworld: Awakening ist zwar ein actiongeladener, jedoch humorloser Aufguss der Franchise, der als gehaltloses Zwischenkapitel daherkommt. Daran mag selbst das schmucke 3D nichts ändern.

08.03.2024

2

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Kommentare

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Valentina24

vor 9 Jahren

Toll man muss ihn sehen!!


Pimpollo85

vor 11 Jahren

Gleich wie beim ersten Teil. Coole Figuren und ein Rissen geballer


silvan.laube

vor 12 Jahren

Die anderen Teile haben mir besser gefallen, aber dennoch eine gute und würdige Fortsetzung


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