7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug Deutschland 2006 – 95min.

Filmkritik

Kleine Menschen

Filmkritik: Jürg Tschirren

Zipfeltreffen zum Zweiten: Otto Waalkes wandert noch einmal mit seinen sechs mehr oder weniger kleinen Kumpanen durchs Gehölz. Das ist deutsche Comedy mit allem, das dazu gehört und allen, die dazu gehören.

Filme wie dieser sind schwierig zu besprechen. Weil sie nicht viel mehr wollen als lustig sein, ist man versucht, sämtliche Gags nachzuerzählen, um ihnen gerecht zu werden. Ein Witz wird weiter unten tatsächlich aufgeschrieben, aber erst ein paar Angaben zur Story, die hier Jux und Dollerei zusammenhält.

In "7 Zwerge - Männer allein im Wald" sah man eine böse Königin (Nina Hagen) abdanken und ihre Nachfolgerin Schneewittchen (Cosma Shiva Hagen) den Thron besteigen. Friede scheint nun eingekehrt im Märchenland - wäre da nicht Rumpelstilzchen, das der Königin ihr Kind holen will. Der böse Gnom kann nur gestoppt werden, wenn einer seinen Namen kennt. Der Zwerg Bubi (Otto Waalkes) weiss ihn bereits, aber auf den geistig zurückgebliebenen Wichtel will keiner hören. Stattdessen schickt ihn Schneewittchen los, die restlichen sechs Zwerge zu suchen, die in der Stadt jenseits des Waldes ihr Glück versuchen.

Die Suche bietet den Rahmen für die zu erwartenden Film- und Märchen-Parodien und für Gastauftritte von ungefähr allen verfügbaren deutschen Comedy-Stars. Wenig Überraschendes also. Aber nach dem Erfolg des erstens Teils ("Männer allein im Wald" spielte in Deutschland gegen die sieben Millionen Euro ein) waren den Produzenten neue Ideen wohl nicht sonderlich wichtelig. (Entschuldigung für diesen aus dem Presseheft geborgten Kalauer.)

Das Drehbuch verfasste Regisseur Sven Unterwald wieder zusammen mit Bernd Eilert. Eilert schrieb deutsche Satire-Geschichte als Mitbegründer und Autor des Magazins "Titanic". Wie sein leider im Juni dieses Jahres verstorbener Kollege Robert Gernhardt ist er eng mit dem Filmschaffen Ottos verbunden. Darum vielleicht darf man in Otto-Filmen und auch in "Der Wald ist nicht genug" manchmal einen Humor aufblitzen sehen, der an die besseren Momente der Frankfurter Schule erinnert.

Um ein Beispiel zu geben, hier der zu Beginn versprochene Witz: Im Wald trifft Zwerg Bubi auf Pinocchio (gespielt vom wahrscheinlich besten deutschen Komiker, Olli Dittrich). Der beginnt eine minutenlange Reihe von Kalauern mit der Bemerkung, er komme eben vom Holz-Nasen-Ohren-Arzt, der ihm strenge Brettruhe verordnet habe. Denn er habe Ast-ma und gehe vielleicht zur Kur nach Bad Sägewerk. Enden tut die Szene mit Pinocchios Feststellung: "Mir ist alles Regal, ich werde sowieso Waldsterben."

18.05.2021

3

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Kommentare

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Pimpollo85

vor 11 Jahren

Mehr blöd wie lustig


Urs23

vor 13 Jahren

Wenn man nicht viel Tiefgang erwartet ist dies eine witzige und insgesamt gelungene Fortsetzung von den Männern allein im Wald.


Gelöschter Nutzer

vor 17 Jahren

Unterhaltsam, viele Gäste....


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